Im Jubiläumsjahr hat der Verein über 900 Mitglieder. Jedes einzelne Mitglied hat es verdient, besonders vorgestellt zu werden. Das ist nicht nur aus Platzgründen unmöglich. Wir haben uns auf eine etwas zufällige Auswahl beschränkt. Wer hat sich zur Verfügung gestellt? Welche Namen wurden häufig genannt und empfohlen? Vielen Dank an all diejenigen, die sich und ihre Geschichte für unser Buch und unsere Internetseite (www.100jahretsv.de) zur Verfügung gestellt haben. Auch im Jubiläumsjahr werden auf unserer Internetseite weitere Vereinsmitglieder vorgestellt. Möchtest Du deine Geschichte erzählen oder kennst du jemanden, der zu Wort kommen sollte? 

Katy Siems

 

Welcher Verein kann von sich behaupten, eine Schriftführerin im Vorstand zu haben, die als Selbstständige ein Lektorat betreibt und über ein M.A. (Magistra Artium, wörtlich "Meister der Künste") in Linguistik und Romanistik verfügt? Es war für den Verein ein guter Tag, als sie 2004 vom FC Hambergen nach Wallhöfen wechselte, um im neuen Verein ihrer zweiten Leidenschaft, dem Tischtennis-Sport, nachzugehen. Und vollends glücklich schätzen durfte sich der Verein, als sie sich 2014 von Uwe Bullwinkel überreden ließ, sich dem Vorstand als Schriftführerin anzuschließen. Ihre Protokolle sind knapp und sprachlich klar, ihre Vorträge bei den Versammlungen bleiben allesamt ohne Widerspruch.
Tischtennis spielt sie seit ihrem 9. Lebensjahr, im TSV übt sie in der Vergangenheit verschiedene Funktionen aus - neben dem aktiven Sport leitete sie für einige Jahre die Sparte und ist aktuell stellvertretende Spartenleiterin. Sie ist nicht ohne sportlichen Ehrgeiz, was ihre Gegnerinnen dann und wann zu spüren bekommen. Wenn es nicht läuft, ist sie ein Vulkan und bringt sich temperamentvoll zurück ins Spiel. Einige Trophäen konnte sie bereits sammeln. Sie war Meisterin der Damen-Kreisliga und besonders in Erinnerung bleibt ihr der unverhoffte Erfolg bei den Mixed-Doppel-Kreismeisterschaft. Sie gewann ihre Spiele mit einem Partner (Karsten Porsch), mit dem sie nie zuvor angetreten war. 
Die Beiträge zur Chronik des Vereins zur 100-Jahr-Feier gehen durch ihre Hände - das Ergebnis wird überzeugen.

Torsten und Karin

 

Als Karin (Thoms-Schanz) 1993 nach Wallhöfen zieht, ist eine ihrer ersten wichtigen Entscheidungen, einen guten Club für ihre Leidenschaft - den Fußball - zu suchen und sie findet ihn im TSV. An was sie sich besonders erinnert? "Es ist dieses Kribbeln im Bauch am Spieltag, wenn der Trainer Ralf Haase uns einstimmt und wieder auffordert, 120 % (!) zu geben, wenn dieser Gegner geschlagen werden soll und dann der Gemeinschaftsgeist auf dem Platz, jede kämpft für ihr Team... Und wenn mir dann noch ein guter Pass gelingt, dann war der Tag unvergleichlich", schwärmt Karin noch heute. Nach 13 Jahren ist Schluss mit dem aktiven Fußballsport. Sie bleibt dem Verein treu: Mutter-Kind-Turnen, Trainerin von Jugendmannschaften und seit 2019 führt die gelernte Krankenschwester gemeinsam mit ihrem Mann das Wallhöfener Bouleteam an.

Ihr Mann Torsten wechselt als 21jähriger vom FC Hambergen zum TSV Wallhöfen und ist - mit einer Unterbrechung während seines Studiums zum Diplomsportlehrer - auf vielen Ebenen tätig. Er ist der begnadete Techniker und Vorlagengeber der 1. Herren, trainiert daneben Jugendmannschaften, ist am Aufbau eines Volleyballteams beteiligt und wird nach dem Abgang von Gerold Wieting Trainer der 1. Herren. Die erfolgreiche Arbeit spricht sich rum - BlauWeiß Bornreihe wird auf ihn aufmerksam. Er trainiert das Team, das zwischenzeitlich in der Niedersachsenliga spielte, drei Jahre lang und beendet diese Tätigkeit, als er Sportreferent für Sportentwicklung und Sportjugend beim Kreissportbund wird.  Heute ist Torsten ein ausgezeichneter Boulespieler und hat an der Spitze der Boulegemeinschaft den Bau einer einzigartigen Sportanlage vorangetrieben.  Als sportlicher Leiter führt er die Teams im dritten Jahr des Bestehens auf Platz 2 und 3 der Bezirksliga. 
Die beiden Kinder Lotta und Rune haben sich - wie könnte es anders sein - ebenfalls dem Sport verschrieben. Lotta tut das mit Jonglage, Akrobatik und Musik in einem Zirkus in der Schweiz - Rune ist angehender Sportlehrer. Beide spielten in  fast allen Jugendteams des Vereins und für einen kurzen Zeitraum in den 1. Mannschaften.

Helmut Hahn

 

Er selbst war schon Fußballer, als man noch auf einem ungemähten Acker hinter der Vereinsgaststätte bolzte. Und er hatte Freude daran, motiviert von Bernhard Wohltmann, die Jugendabteilung beim TSV aufzubauen. "Das waren wirklich verrückte Zeiten - mehr als eine Handvoll Fußballer quetschten sich in meinen Manta und dann ging's zum Auswärtsspiel nach Heilshorn." Eines Morgens ging es mit der sehr erfolgreichen B-Jugend nach Verden, der 2. Fahrer kam nicht, er lieh sich schnell einen Kleinbus bei Wrieden, mit dem letzten Tropfen Benzin erreichten sie den Spielort, das Geld, die Pässe und auch die Trikots blieben in der Eile in Wallhöfen zurück. Umziehen, mit fremden Hemden auflaufen und eine hohe Niederlage einstecken und dann schnell zurück - Helmut war zudem Schiedsrichter. Die beiden Linienrichter warteten bereits - um drei war Anpfiff in Cuxhaven. Seine Frau Heidi musste so manches Mal tief durchatmen.
Mit Helmut verbinden viele Clubmitglieder die Blütezeit der Jugendarbeit. Es gelang ihm, Teams von der F-Jugend an zusammenzustellen. Er war Jugendleiter, Coach, seit 1972 Schiedsrichter, Mitglied des Vereinsvorstandes und des Kreisjugendausschusses und erledigte die Pressearbeit für den Verein. "Ich war immer gern mit Menschen zusammen, habe so viele feine  Leute über den Sport kennenlernen dürfen und freue mich immer noch auf jeden neuen Tag," berichtet der 75Jährige. Seine Frau sitzt im Hintergrund und schmunzelt leise in sich hinein.

 Erich Bödeker

 

Er ist ein Motor der mittlerweile mit E-Bikes ausgestatteten Radfahrergruppe für Senioren. Im offiziellen Angebot des Vereins wird sie unter Radtouren für Senioren geführt. Die erste Tour dieser Gruppe startete am 29.7.1999, damals noch organisiert von Jan Stelljes. Der übergab die Leitung 2010 an Siegfried Arndt. Seit Januar 2014 übernimmt Erich die Organisation. "Wir fahren im Schnitt um die 30 Kilometer und steuern jeweils ein Ziel an, das uns Erfrischungen bietet." Mittlerweile gibt es nur noch wenige Cafés und Restaurants und so startet das etwa 20-köpfige Peloton beim Schützenhof und endet im Vereinsheim - Tanja erwartet die Gruppe mit Kaffee und Kuchen. Der Organisationsaufwand sei nicht mehr so hoch, erläutert Erich. Durch Whatsapp kann er fast alle erreichen und muss bei Planänderungen nicht mühsam Telefonketten in Gang setzen. Vor dieser Möglichkeit hatte Jan Stelljes die Routine entwickelt, die Teilnehmerzahl mit Kreide am Startpunkt zu notieren. Seine Frau Margret las danach die Information und kündigte die Gruppe beim Zielort an.
Das Jahresprogramm der Gruppe ist anspruchsvoll. "Wir steuern manchmal interessante Ziele an und lassen uns informieren." So besuchten die Männer Faun, Airbus oder der U-Boot-Bunker in Farge. Saisonale Köstlichkeiten (Spargel, Kohl- und Pinkel) lassen sie sich ebenfalls nicht entgehen.
Die Männer fahren immer - nur bei Starkregen muss die Kaffeetafel reichen. 

Und wenn Erich mal nicht kann, übernimmt Wilfried Viohl die Leitung der Tour. 

Was ihm an dem Verein gefällt? "Es ist ein toller Verein. Ich mag die Kameradschaft. Keiner trägt die Nase hoch", sagt er mit Überzeugung. 

 Jörg Gantzkow

 

Seit 1999 im Verein arbeitet er bereits 2001 im Vorstand mit und leitet den Verein seit 2010. Der Vater zweier Kinder ist daneben in verschiedenen Funktionen im Kreissportbund tätig. Bei den Montagsturnern gibt er den Takt an und organisiert deren Aktivitäten. Er beteiligt sich am Lauftreff und ist überall dort anzutreffen, wo er als Vorsitzender unterstützend wirken kann. Als Vorsitzender ist er gefühlt allzuständig. Die Bouler wünschen sich eine Anlage mit Flutlicht, die Darter benötigen mehr Platz, die Fußballer fordern noch mehr Mitsprache - er hört sich die Wünsche und Sorgen an und versucht, gemeinsam mit den Beteiligten Lösungen zu entwerfen. Er ist davon überzeugt, dass sich der Verein in die Breite entwickeln muss und dass neue Sportarten integriert werden müssen, damit der Verein zukunftsfähig bleibt. Wenn es andere Meinungen gibt, bleibt er ruhig und gelassen und versucht, seine Arbeit zu überdenken. Mit Jörg an der Spitze des Vereins begehen wir die 100-Jahr-Feier.


 Günther Weidling

 

Es ist wirklich schade, dass so viele jüngere Vereinsmitglieder Günther nicht mehr kennenlernen konnten. Er starb am 26. November 2010 im Alter von 80 Jahren. Er war 62 Jahre Mitglied, aktiver Fußballer und Turner und Vorsitzender von 1965 bis 1999. Herausragend war seine Fähigkeit, auf alle Menschen zuzugehen und seine Freude daran, sie für ganz große Projekte zu motivieren. Herausragendes Beispiel ist sein Engagement beim Bau des Waldstadions. "Nicht kleckern - klotzen!" war seine Devise und nur so konnte 1974 unter seinem Vorsitz die prächtige Sportanlage entstehen. In den Folgejahren wurden die Sportanlagen ständig erweitert und verbessert. Gute Beziehungen zur Gemeinde Vollersode und zum Kreissportbund erleichterten die Co-Finanzierung.
Stets gut gelaunt konnten ihn Nörgler und Kritiker nicht vom Weg abbringen. Spätestens beim Ball des Sports an der Theke war alles wieder gut. Viele Altmitglieder erinnern sich an seine Moderation der Jahreshauptversammlungen. Er fand den richtigen Ton - oft unter Zuhilfenahme der niederdeutschen Sprache.

 Bruno Polkehn

 

Seit dem Tod seiner Frau Rosi ist alles anders. Der eigentlich immer fröhliche und optimistische Bruno sagt mir, wie sehr er sie vermisst und man sieht ihm an, dass ihm der Verlust zu schaffen macht. Wenn er sich an die lange Vorstandsarbeit und seine Zeit als Turner und Fußballer erinnert, hellt sich sein Gesicht auf. Es hat ihm Freude bereitet - der Bau des Waldstadions, die Pflege des Platzes und die Zeit mit den Turnern im TSV.  Er zeigt mir das Foto vom Turnerball 1949 - er ganz oben mit Hänschen Behling auf der 3-stöckigen Pyramide. "So etwas gab es vorher nicht und danach auch nicht wieder," berichtet er nicht ohne Stolz. Er hat viel Freude an seinen drei Kindern Andrea, Manuela und Michael und deren Familien, die ihn wirklich gut unterstützen, aber Rosi fehlt doch sehr.
Mit Schrecken erinnert er sich an seine Flucht 1945 von Braunsberg in Ostpreußen zusammen mit seinen Brüdern und der Mutter. Es war sehr kalt. Unter Beschuss überquerten sie die Nehrung.  Irgendwie kamen sie in Wallhöfen an - wurden gut aufgenommen. Als 10Jähriger trat er 1947 dem Verein bei - zunächst als Turner und dann auch als Fußballer. Nach dem Riss der Achillessehne - 9 Wochen im Gips - beendet er seine sportliche Karriere und widmet sich mit Haut und Haaren dem Ehrenamt.
Bruno Polkehn ist der Anpackende. Er war 32 Jahre Platzwart des Vereins und schaffte es mit wenigen Hilfsmitteln, die Plätze und das gesamte Terrain vorzüglich zu pflegen. Die Plätze erhielten die richtige Menge Feuchtigkeit, ausreichend Nährstoffe und regelmäßigen Schnitt. Als Feind des Sportrasens machte er den Maulwurf aus, der paradoxerweise überall dort auftaucht, wo die Böden gesund sind.
Bei all der ehrenamtlichen Arbeit blieb Bruno immer humorvoll. Er steckte Kritik weg, ließ sich nicht beirren und überzeugte durch seine Herzlichkeit und seine Fähigkeit, Menschen für den Verein zu gewinnen. Ohne Brunos Tatkraft wäre der Bau der tollen Sportanlage inklusive Vereinsheim nicht so optimal ausgefallen. 
Er ist ein beeindruckender Sportsmann und eine große Persönlichkeit.

 Niko Lütjen

Niko Lütjen ist ansteckend freundlich und denkt immer positiv. Wenn man ihn Mr. Badminton nennen würde, dann wüssten alle sofort, von wem die Rede ist. Bei den Jugend-Bezirksmeisterschaften 1987 bekam er seine erste Urkunde. Heute, fast 40 Jahre später, ist er immer noch die treibende Badminton-Kraft im Landkreis Osterholz. Abteilungsleiter des TSV Wallhöfen, Sportwart des Kreisfachverbandes, Pressewart im Bezirk Lüneburg – und natürlich seit vielen Jahren Trainer und Spieler in Wallhöfen. Er hat es geschafft, immer wieder junge Leute für den Sport zu begeistern, an seiner Seite wuchs eine Crew an Nachwuchstrainerinnen und -trainern. Über Langeweile kann sich Niko Lütjen nicht beklagen. Die sportlichen Termine reihen sich aneinander und lassen kaum Zeit zum Durchatmen. Doch er bereut nichts. "Dieser Sport hat mir viel gegeben - ich habe viele wunderbare Bekanntschaften und Freundschaften schließen können." und weiter: „Die Liebe zum Badminton ist vielleicht genetisch bedingt“, sagt der mittlerweile 52-Jährige, der viele Jahre auch als Kreisliga-Fußballer beim TSV aktiv war. Aber irgendwann ging nur noch eins. Und da fiel die Wahl nicht schwer: „Ich denke, mein Faible für Badminton wird dauerhaft erhalten bleiben. Ich muss besonders meiner Familie danken, die es mir ermöglicht, diesem Hobby so zeitintensiv nachgehen zu können.“ Gemeint sind auch seine Eltern Marliese und Otto Lütjen, die gemeinsam mit Freunden die Sparte Badminton im Jahr 1975 gründeten.

 

Florian Zappe

Er ist ein Allrounder mit einer Neigung zu Sportarten, die Kondition, aber auch Koordination und Geschick erfordern. Bis 2021 traf man ihn in der Sporthalle im Badminton -Team des TSV.  Er war sehr aktiv in der BSG Wallhöfen/Ihlpohl und spielte in der Verbandsklasse. "Dart ist seit meiner Jugend mein Hobby - bei mir zu Hause hing eine Scheibe und so warf er regelmäßig die Pfeile," berichtet er. Also entschloss er sich, bei den um 2018 gegründeten Steelers einzusteigen. Zunächst ging es wie bei den anderen Mitgliedern darum, alle zwei Wochen ein paar Pfeile zu werfen. Aus dem anfänglichen geselligen Treffen wurde mehr. 

Mittlerweile nehmen die Steelers mit zwei Mannschaften am Spielbetrieb der Osterholzer-Steeldart-Liga teil und rüsteten entsprechend das Equipment nach und nach auf. Selbstverständlich tritt man in Trikots an. Florian freut sich über das Interesse und steten Zulauf. "Wir stoßen im Vereinsheim (Trainings- und Spielort des Teams) an unsere Grenzen und benötigen dringend mehr Platz und Trainingszeiten." Er hofft sehr, dass der Verein die florierende Gruppe unterstützt und die notwendigen Entscheidungen trifft. 
Was er an dem Verein mag? Er war zuvor schon in mehreren Vereinen aktiv. Beim TSV schätzt die Vielfalt und das bunte Treiben auf dem Sportgelände. Jungen und Mädchen, Frauen und Männer sind nahezu täglich im Waldstadion in Bewegung. "Wenn es voran geht, übernehme auch ich gerne Verantwortung und halte die Steelers auf Kurs." 
Er teilt seine Leidenschaft für Sport mit seiner Frau Michaela, die selbst Leichtathletik betreibt und seit einem Jahr eine Leichtathletik-Kindergruppe leitet.

Friedo Bernett

Wer kennt ihn nicht - Friedo Bernett, leidenschaftlicher Fußballer und mit 85 Jahren immer noch sportlich bei den Montagsturnern aktiv. Zudem ist er wohl das älteste noch aktive Vereinsmitglied. "Ich gehe wohl auf die 75 Jahre Mitgliedschaft," merkt er an. Sein Vater wollte ihn nicht bei den Fußballern sehen. "Da bricht man sich nur die Knochen!". Und so turnte er als Knabe zunächst auf dem Saal der Gaststätte Jacobs und später bei Büggel, wie viele heute noch den Schützenhof Wallhöfen nach den alten Inhabern  nennen. Vater Heinrich war in der Sache streng, Mutter Adele verstand den Jungen. Sie erlaubte Friedo, zum Fußball zu gehen. Heimlich. Er kaufte für zwei Mark gebrauchte Schuhe im Schuhhaus Lütjen, sein verschmutztes Trikot wusch Adele, wenn ihr Mann seiner Arbeit bei der Bundesbahn nachging. 
Friedo war linker und rechter Läufer, später dann auch links im Sturm unterwegs. Er galt als dribbelstark, lauffreudig und schnell. Er weckte so das Interesse des Nachbarclubs Gnarrenburg. Dort spielte er von 1963 bis 1967. Der TSV Gnarrenburg war dann beim Abschiedsspiel von Friedo im Waldstadion im Jahre 1988 zu Gast. Ein großer Moment für Friedo. "Mit fünfzig wollte ich aufhören!" Sein größter sportlicher Moment? Die Meisterschaft der Altliga im Jahr 1988!
Friedo findet in den Alben viele Bilder aus damaliger Zeit. Ihr findet sie in der GALERIE. Er hat sogar noch seine letzten Fußballschuhe aufbewahrt. Marke Puma, mit Schraubstollen. "Für alle Fälle", merkt er augenzwinkernd an.
Friedo lebt zusammen mit seiner Frau Ulrike in der Bergstraße in Wallhöfen. Beide verbringen gerne die Zeit mit den Enkeln, die ihnen ihre beiden Töchter schenkten.
"Ich bleibe beim Sport - solange es geht", sagt er mir mit viel Zuversicht zum Abschluss.

Im Wohnzimmer berichtet Friedo aus seinem Sportlerleben und packt seine Schätze aus. Seine Fotos findet Ihr in der Galerie.

Wilfried Jokisch

Er ist aus dem Verein nicht wegzudenken: Mitglied seit 1965, als Kind Turner unter Übungsleiter Jan Rohde, seither trotz längerer Abwesenheit wegen Ausbildung und Beruf dem Verein treu geblieben, Montagsturner und Wanderer und besonders hervorzuheben Gestalter und Macher. "Es bereitet mir große Freude, wenn ich zum Waldstadion gehe und sehe auf allen Plätzen buntes Treiben", sagt er. Das sei die Belohnung für die ungezählten Stunden, die er ehrenamtlich dem Verein widmet. In die Vorstandsarbeit stieg er 1997 ein. Er wurde Pressewart, von 1999 bis 2009 Vorsitzender und danach bis 2021 Sportwart. Er bringt wichtige Eigenschaften für diese Ämter mit. Er kann gut zuhören, wirkt ausgleichend, toleriert andere Meinungen und klettert nicht auf jede Palme. "Menschen in Bewegung bringen!" Das ist dem gelernten Diplom-Ingenieur und Architekten Jokisch wichtig. Auf seine Initiative hin finden die Schulsportfeste der Grundschule Wallhöfen im Waldstadion statt. Die Montagsturner unterstützen die Wettkämpfe.  
Obwohl er nicht mehr im Vorstand aktiv ist, trifft man ihn häufig im Waldstadion an.  "Ich werde mich im TSV  einbringen", fügt er hinzu, "so lange wie es geht." Nützlich hat er sich schon häufig gemacht. Das nach dem Brand neu errichtete Vereinsheim trägt seine und Jan Rohdes Handschrift. Er plante er die Erweiterung der Sportanlage Waldstadion und unterstützte die Bouler bei der Erstellung der neuen Wettkampfbahn.  
(Zum Weiterlesen im Abschnitt Chronik: 2003 - Der große Brand)

Seine Frau Karin, die drei Kinder und seine Enkelkinder, blieben trotz seiner engagierten Vereinsarbeit und des anspruchsvollen Berufs - er war viele Jahre leitend im  Gebäudemanagement bei der Stadt Osterholz-Scharmbeck tätig -  der Mittelpunkt seines Lebens. 

Larissa Kück

In den letzten Jahren trifft man sie häufig im Waldstadion an. Larissa ist als Jugendleiterin der Fußballsparte Ansprechpartnerin für 10 Jugendmannschaften und damit auch für deren Coaches - sechs Teams gemeinsam mit Bornreihe, Axstedt uns Steden. Auf ihre persönliche Stärken angesprochen zögert sie. Sie redet nicht gerne über sich und schon gar nicht, wenn es um ihre starken Seiten geht. Im Gespräch fällt auf - sie kann gut kommunizieren, zuhören und wenn nötig mit ihren Entscheidungen zur Lösung von Problemen beitragen. Das muss sie auch, denn Woche bei Woche hat sie es mit einer dreistelligen Zahl an Kindern, Jugendlichen und deren Eltern zu tun. Alle sind gern mit ihr zusammen. Ihre Klarheit und Ruhe fallen auf. "Ruhig bin ich nur äußerlich", sagt sie Augen zwinkernd. Sie lässt sich eben nicht gern aus der Reserve locken.
Mit dem TSV wurde sie groß - Kinderturnen, Rhönrad, Badminton und auch Fußball, ein Jahr beim FC Hambergen. Vater Rolf nimmt sie als Kind mit ins Waldstadion. So schnuppert sie bereits früh Stadionluft. Birgit Bullwinkel erkennt ihre Qualitäten, holt sie in das Betreuerteam. Sie coacht die U - 7, heute sind sie in der U - 12, wird dabei gut unterstützt und schlägt sich seither mit den Problemen des Jugendfußballs rum. Es gibt zu wenige junge Menschen, die es lange genug im Mannschaftssport aushalten. "Es geht wohl nur gemeinsam mit anderen Vereinen", merkt sie an.
Larissa wird Erzieherin. 2024 wird sie ihre Ausbildung abschließen. Die Kinder, Kolleginnen und Kollegen ihres zukünftigen Arbeitsplatzes können sich freuen.


Dörte und Hartmut

Jüngere Vereinsmitglieder müssen passen, wenn sie die Namen Dörte und Hartmut Sancken hören. Für einen Teil der Altersgruppe zwischen 30 und 50 waren die Geschwister von enormer Bedeutung. Sie begleiteten sie auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Sie führten sie an ein außergewöhnliches Sportgerät, förderten Gemeinsinn und Wettkampfhärte, ließen sie teilhaben an internationalen Austauschen und prägten zudem durch Tapes mit Musik der Toten Hosen, der Ärzte oder Roxette beim Training ihren Musikgeschmack.
"Das ist schon ein sperriges Sportgerät", erinnert sich Dörte. Das Rhönrad passt eben in keinen Rucksack. Vater Carl-Dieter und Günter "Fleiten" Kück (er war lange Jahre Schiedsrichter - pfeifen heißt auf platt fleiten) spannten oft genug den Hänger an und  bugsierten die sperrigen, schweren Rhönräder zu Wettkämpfen, Schauturnen und Austauschen. Die Auftritte mit gekonnter Choreografie waren gefragt - bei Großveranstaltungen versetzten die Turnübungen Zuschauende in Entzücken. Dörtes Ära endet 1996 nach 12 Jahren - sie brach auf, um einen Beruf zu lernen und zog nach Münster. "Es fiel mir schwer, meinen Sport ruhen zu lassen", schwelgt sie immer noch in angenehmen Erinnerungen. Hartmut, der jüngere Sancken, machte weiter, überzeugte andere, als Coach einzusteigen und musste aus beruflichen Gründen 2005 passen. Seine Erinnerungen? "Nur gute. Wir hatten oft Vereine zu Gast und für den gesamten Verein war es selbstverständlich, die Turnhalle freizuschaufeln. Wir durften die Schulküche nutzen - immer schauten ältere Vereinsmitglieder vorbei und fragten, ob etwas fehlt. Unsere Gäste hielten das für außergewöhnlich." Mutter Helga und andere Frauen bekochten die nimmersatten Heranwachsenden und erfreuten sich an dem Spirit, den dieser Sport auf die Gruppe ausübte. 
Überhaupt hat der Verein mit seinen vielen Sparten Hartmuts Kindheit und Jugend geprägt: "Montags Turnen mit Jan Rohde, dienstags Tischtennis mit Thomas Homfeld, mittwochs Fußball mit Bernhard Wohltmann und Helmut Hahn, donnerstags im Waldstadion zum Sportabzeichen, freitags Badminton, daneben Tennis und am Wochenende Punktspiele!" Er war immer auf Achse und der Sport war eine seiner "Kampfzonen". 
Eine schöne Fußnote: Auch eine junge Turnerin namens Sonja meldete sich beim Rhönrad an und trieb den Sport viele Jahre. Jahre später wurden sie ein Paar und Eltern zweier reizender Kinder. 
Hartmuts Fazit: "Der Sport hat mir viel gegeben."

Martin und Michaela

Der TSV Wallhöfen gilt nicht als Leichtathletik - Hochburg. Obwohl die Sportanlage am Waldstadion eine Lauf- und Sprungbahn und eine Kugelstoßanlage vorweist. Glückliche Umstände machen es möglich, dass sich zunächst ein Lauftreff etabliert hat. Martin Kück berichtet: "Ich bin passionierter Läufer und habe in Hambergen Laufevents organisiert - das Interesse ebbte ab und ich suchte nach einer neuen sportlichen Heimat. Hier beim TSV wurde ich mit offenen Armen empfangen." Das war 2017. Seither treffen sich  bei Wind und Wetter Lauffreudige und durchqueren die schöne Landschaft rund ums Stadion. "Ein glücklicher Zufall war das Zusammentreffen mit Michaela Kurz", fügt er an. Leichtathletin, Mittelstrecklerin seit ihrer Kindheit, Heimatverein ist der SV Brake, zieht Michaela der Liebe wegen in den Landkreis und begibt sich auf die Suche nach einem Verein, in dem sie ihre sportliche Leidenschaft fortsetzen kann. Martin gewinnt sie für den Lauftreff.
Seit 2022 leitet Michaela, unterstützt durch Emma Schmidt, eine Kinder - Leichtathletik - Gruppe. "Der Zulauf ist enorm - bis zu 15 Kinder nehmen regelmäßig teil. Ich hoffe, dass einige Kinder dauerhaft bei diesem Sport bleiben werden." An ihrer Begeisterung für den Sport und ihrer Professionalität - sie hat schon in Brake mit Kindern gearbeitet - wird es nicht scheitern.


Dmytro (Dima) Turchenko

Im März 2022 erreicht er Hambergen. Erste Raketen schlugen in seine Heimatstadt Dnipro in der Ukraine ein, trafen Wohnhäuser und lösten Angst und Schrecken aus. Er ist 17 Jahre alt - seine Mutter drängte ihn, das Land vorerst für einige Monate zu veranlassen. Er könne bald zurückkehren, wenn der Krieg erst einmal beendet ist. Dima findet eine Unterkunft in Wallhöfen, eine kleine Tasche mit Wäsche zum Wechseln, ein Handy, sein Trikot der ukrainischen Nationalmannschaft und einen ziemlich derangierten Tischtennisschläger, mehr hat er nicht mitgenommen. Er will ja nur einige Monate bleiben. Aus dem Monat wurde ein Jahr. Dima ist seit Monaten im Verein aktiv - bei den Tischtennisspielern. Volker Böschen hat ihn unter seine Fittiche genommen und Nico Seedorf, Bouler und Tischtennisspieler, ist oft an seiner Seite. Dima ist ein Talent. In seinem Jahrgang war er einst bester Spieler der Ukraine. Er hebt das Niveau der Mannschaft und hilft mit, die Meisterschaft in diesem Jahr vorzeitig zu erringen. Alle mögen Dima wegen seiner offenen, freundlichen und zurückhaltenden Art. Wir wünschen Dima und seiner Familie alles Gute.
Hoffentlich schaffen es seine Landsleute, den Aggressor Russland zu vertreiben. 

Heinrich (Heino) Oetting 

Generationen junger Menschen im Verein und ehemaliger Schülerinnen und Schüler der Hamberger KGS kennen Heino. "Er war mein Trainer in der F-Jugend", oder "Ich hatte damals Mathematik bei Herrn Oetting", hört man dann. Und es klingt immer viel Sympathie mit. Tatsächlich ist er ein Urgestein des Vereins, und so lange man Heino noch auf dem Sportplatz trifft, kann die Welt nicht ganz so schlimm sein. 
Seit 1983 trainierte er die F-Jugend des Vereins. "Da gab es hochtalentierte Kinder", und er nennt Namen wie Marcel Konoppa, Andy Helck und Nils Larionovs. Und die F-Jugend war die Wiege eines starken Mädchen- und später Frauenteams. "Karin Wohltmann begann in der F-Jugend und  Denise Baake bei Blau-Weiß Bornreihe." Beide Spielerinnen machen später den Frauenfußball populär. Sie wurden gemeinsam Niedersachsen-Meister der Schulen. Um das Jahr 2000 endet Heinos Trainerlaufbahn und er entschließt sich dann, für den Verein als Schiedsrichter anzutreten. Im Kinderbereich ist es üblich, dass Trainerinnen oder Trainer ohne Ausbildung ein Spiel leiten. Als er eines Tages Eltern bittet, am Spielfeld nicht zu rauchen, erhält er zur Antwort, kein richtiger Schiedsrichter zu sein. Um bei solchen Konflikten richtig zu handeln, lässt er sich ausbilden und pfeift seit mittlerweile 15 Jahren Spiele im Seniorenbereich.
Rückblickend fällt ihm auf, dass er neben Beruf und Familie - er ist Vater von zwei Söhnen und zwei Töchtern - viel Zeit auf dem Sportplatz zubrachte... und in der Kommunalpolitik (im Samt- und Gemeinderat) ... und beim Schach...
Auf die Frage, warum er sich so intensiv ehrenamtlich betätigt, antwortet er nach kurzem Überlegen: "Ich folgte keinem Plan - es kam einfach so!"

Helga Sancken

Der erste sonnige Tag im Februar. Aus ihrem Wohnzimmer blickt man über einen Stauden- und Bauerngarten in die Teufelsmoorniederung. Helga Sancken ist gut vorbereitet. Sie öffnet ihr Fotoalbum und teilt ihre Erinnerungen. "Ohne den TSV Wallhöfen wären wir ein Stück ärmer", und ihr Mann Carl-Dieter ergänzt schmunzelnd: "Sport ist im Verein am schönsten." Sie wurde dieser Tage als dienstälteste Übungsleiterin bezeichnet und es erfüllt sie mit Stolz. 51 Jahre ist sie dabei. Sie übernimmt schon 1972 eine Eltern-Kind-Gruppe. Die Bezeichnung Mutter-Kind, damals üblich, wählt sie ganz bewusst nicht, auch Väter sollten kommen. Es folgen viele  Kinderturngruppen und nach einer Ausbildung zur lizensierten Übungsleiterin 1991 in Melle bietet sie Sport für Erwachsene an.  Sport für Ältere nennt sie ihr Angebot, das sie bis heute und nach wie vor mit Enthusiasmus und Akribie verfolgt. "Ich halte nichts davon, ohne Ausbildung und fundierte Kenntnisse Menschen anzuleiten." Immer wieder frischt sie ihr Wissen auf und bietet bis zum heutigen Tag ein sehr abwechslungsreiches Bewegungsangebot. Es wird getanzt, gespielt, auch Sketche werden eingeübt, sie leitet Wassergymnastik an, bei Erntefesten sind ihre Girls die Attraktion. Sie zeigen anspruchsvolle Tanz- und Bewegungschoreografien und sind daher in der Region bekannt und gefragt. "Morgen treffen wir uns im Vereinsheim und essen Kohl und Pinkel. Gesellig sein kann man überall - die Geburtstage unserer Sportlerinnen feiern wir auch schon mal in der Umkleidekabine."
Das ist faszinierend - weiter so, Helga!

 

Jan Rohde

Er empfängt mich in seinem Wohnzimmer. Auf dem Tisch liegt ein großer Stapel penibel geordneter Aufzeichnungen der Vereinsarbeit der letzten fünf Jahrzehnte: Protokolle, Artikel, Teilnahmelisten. "Der Sport hat mir viel bedeutet - meine Töchter kamen vielleicht manchmal zu kurz", äußert er sich nachdenklich. Sabine, Maren, Jutta und Bärbel, die Jüngste, wurden kurzerhand mitgenommen, in die Halle, ins Waldstadion, zu anderen Vereinen. Sabine erinnert sich, wie sie ihn als Schiedsrichter begleiten durfte und an der Außenlinie auf den Abpfiff wartete.
Bei der Evangelischen Jugend trifft Jan seine spätere Frau Ursel, er studiert nach der Mittelschule und einer Zimmererlehre Bauingenieurwesen in Bremen und gleich nach dem Studium wird geheiratet. Die Familie wächst. Drei Generationen wohnen fortan in dem Haus in der Dorfstraße mit Blick ins Teufelsmoor. Sein Vater Karl betrieb in dem Haus bis 1976 die Zimmerei Rohde. Die ehemalige Werkstatt dient jetzt als weiteres Wohnzimmer. Jans Herz schlägt für den Breitensport. Als Sport- und Pressewart ist er mehr als fünf Jahrzehnte Teil eines Vorstands und arbeitet unermüdlich daran, dass neben der Macht des Fußballs viele andere Sportarten sich etablieren können: Tischtennis, Tennis, Badminton, Rhönrad, Kinderturnen, Radfahren, Yoga, um nur einige der Angebote zu nennen. "Die Breite des Angebots macht den Verein interessant." Davon ist Jan noch heute überzeugt. Er selbst leitete Turngruppen, lange stand er den Montagsturnern vor. 
Geboren im Jahr 1938 gehört er mit zu den ältesten aktiven Sportlern. Er hat seit einiger Zeit mit einem Augenleiden zu kämpfen. Vor allem der Tod seiner Frau Ursel hat ihn sehr getroffen. Froh ist er, dass Tochter Sabine und Enkelin Hanna im Haus sind. Auch Hunde und Hühner sorgen für buntes Leben im Hause Rohde. "Wäre Sabine nicht da, würde ich nichts mehr zu essen kriegen", scherzt er. Der Donnerstag ist sein Sporttag. Dann fährt er mit dem Fahrrad ins Waldstadion und plaudert bei Kaffee und Kuchen mit seinen Sportkameraden aus der Radfahrgruppe.

Volker Böschen

Er unterbricht das Training nur kurz und lächelt, als er auf die 50-Jahr-Feier der Sparte angesprochen wird. "Klar", sagt er, "wir alle sind ein wenig aufgeregt, aber wenn es los geht, dann ist das verflogen." Von den 50 Jahren hat er annähernd 40 Jahre in führender Position, meistens als Spartenleiter, mitgestaltet. Von Georg Mikschl übernahm er die Aufgabe und übt sie mit wenigen Unterbrechungen bis heute aus. "Meine Frau hat mich hierher gelotst. Sie gehörte zu der erfolgreichen Damenriege und ich spielte 1983 noch in Hambergen."
Er hat es nicht bereut. "Der Sport gehört zu meinem Leben," sagt er.  

Siegfried Arndt

Schon mit 17 Jahren besorgte er sich Fußballschuhe, machte sich auf den Weg von Heißenbüttel nach Wallhöfen und spielte heimlich, der Vater durfte es nicht wissen, bei den Jungmannen des TSV. Er war in einer Mannschaft mit Bruno Polkehn und den beiden Behlings. Damals, 1959, verlor er sein Herz an den Fußball. Er war ein gefürchteter Abwehrspieler, hart und kompromisslos. Der FC Hambergen, damals eine Macht, wurde bald sein Stammverein. Er heiratete 1963 Doris, wird Vater dreier Kinder und treibt seinen Sport weiter. 1971, Siegfried ist inzwischen 31 Jahre alt, baute die Familie in Wallhöfen. Sofort machte sich Jan Rohde auf den Weg und gewann Siegfried für die Jugendarbeit. Das war der Beginn einer jahrzehntelangen ehrenamtlichen Arbeit für den Verein. Bis zu einem Kreuzbandriss blieb er aktiver Spieler, dann beschränkte er sich darauf, sein handwerkliches Geschick im Waldstadion einzubringen. Er baute den ersten großen Gasgrill - zu Heimspielen versorgten er, Helmut Koslowski, Klaus Müller und Henri Meier zwei Jahrzehnte Spieler und Zuschauer. Bei den Montagsturnern ist er bis zum Frühjahr aktiv. Eine schwere Operation warf ihn zurück. Er sitzt im Rollstuhl und arbeitet hart daran, wieder gehen zu können. Er will endlich wieder in seiner Werkstatt schaffen und seine Sportkameraden im Waldstadion treffen.

Carl-Dieter Sancken

Gemeinsam mit Günter Weidling, Jan Rohde und Bruno Polkehn und anderen Aktiven steht Carl-Dieter Sancken für eine Blütezeit des Vereins. Er zog 1964 mit seiner Frau Helga nach Wallhöfen und wurde 1968 Schatzmeister des Vereins. In dieser Zeit entstand das Waldstadion, die Gemeinde Vollersode baute eine Turnhalle und die Mitgliederzahl stieg zwischenzeitlich auf  über 1000. Carl-Dieter war als ehemaliger Chef der Volksbank besonders geeignet, die Kasse zu führen. Er übernahm eine Kiste mit Belegen und modernisierte in den achtziger Jahren die Buchhaltung. Zunächst über Schlüsselblätter bis hin zu einem Excel - Programm für Vereinsbuchhaltung verbuchte er den stetig steigenden Umsatz. 1990 übernahm Otto Grotjohann die Kassengeschäfte.  
Gemeinsam mit seiner Frau Helga ist Carl-Dieter noch heute sportlich aktiv. Auch bei Arbeitseinsätzen am Stadion trifft man ihn an. Sanckens Kinder Dörte und Hartmut führten Generationen junger Menschen an den Rhönradsport (eigener Abschnitt).

Cord & Otto & Carl-Dieter 

und die Kasse des Vereins 

Die drei Männer stehen für 55 Jahre ehrenamtliche Vorstandsarbeit im TSV. Der Vorstand ist so etwas wie der Maschinenraum eines Vereins. Er steuert, unterstützt und motiviert. Kontinuierlich und überaus genau muss der Schatzmeister arbeiten. Der Verein hat das Glück, dass in der Vergangenheit drei außerordentlich zuverlässige Männer Kasse und Mitgliederverwaltung betrieben. 
Carl-Dieter Sancken übernahm 1968 ein Einnahmen - Ausgaben - Buch, gab 1990 eine elektronische Kassenführung an Otto Grotjohann weiter und der übergab die mittlerweile hochmoderne Buchhaltung 2014 an Cord Wienstroh. Cord verwaltet einen Haushalt mit einem Volumen von über 100.000 Euro. Die Belege, die er aufbewahren muss, nehmen mittlerweile mehrere Meter seines Regals ein. Das Foto zeigt Otto und Cord im Waldstadion. In einigen Kurzfilmen kommen sie zu Wort.

Otto Grotjohann

Er ist dem Verein seit vielen Jahren verbunden. Er ist Mitbegründer der Tischtennis-Abteilung und leitete die Sparte über viele Jahre. Daneben war er lange Zeit Vorsitzender des Schützenvereins Wallhöfen. Als Schatzmeister arbeitete er 24 Jahre für den Verein. Er ist trotz seines Alters immer noch präsent - bei den Schützen, bei den Fußballern und den Turnern.

Cord Wienstroh

In unmittelbarer Nachbarschaft zu Carl-Dieter und Otto wohnt seit fast vierzig Jahren Cord. Wenn man ihn besucht, wird man von dem außerordentlich freundlichen Hund LUCKY begrüßt, erhält ein Getränk und darf den unvergleichlich schönen Blick von seinem Grundstück über das Teufelsmoor genießen. Cord arbeitete bis vor wenigen Jahren in seiner Heimatstadt Bremen und ist seiner Wahlheimat Wallhöfen eng verbunden. Neben der sehr aufwändigen Arbeit als Schatzmeister leitet er die Tennissparte. Er strahlt Zuversicht aus und hat erkennbar Freude an seiner ehrenamtlichen Tätigkeit.

Heinz-Jürgen ("Heinzi") Böschen

Er ist ein Mann der klaren Worte und ein Mann der Tat. Alle kennen Heinzi. Als Sportler ist er Allrounder - zuerst Fußball, dann Tennis, jetzt Boule. Seine Blütezeit erlebte er als Teil der erfolgreichen Tennisteams. Vereinsmeister, Meister der Kreisklasse, Aufstieg mit den Jungsenioren (eine schöne Bezeichnung) in die Bezirksliga. "Das war verrückt - mit den Erfolgen von Boris und Steffi erlebte unsere Sparte einen Mitgliederboom. Im Sommer 1990 war der Höchststand 159 Mitglieder. Da träumen wir heute von. Ich war mehr auf der Anlage als zu Hause - meint jedenfalls meine Frau." 
Tennis muss er aufgeben - seine Gelenke spielen nicht mehr mit. Nun ist Boule sein Ding - gemeinsam mit seiner Frau Elke. "So sieht man sich auch mal", bemerkt er augenzwinkernd. Er kümmert sich um die Plätze und die gute Laune. Beim befreundeten Verein Blau-Weiß Bornreihe ist er auch aktiv - bei Heimspielen ist er da und fasst mit an. Selbstverständlich

Karin Schumacher (Wohltmann)

Sie ist unsere Pionierin im Frauenfußball. Das Fußballgen kommt vom Vater Gerd, einer der überragenden Fußballer Wallhöfens, Torhüter, Auswahlspieler und Garant für viele erfolgreiche Spiele. Auch ihre Brüder kicken und so entschloss sich Karin, als ganz junges Mädchen bei den Jungen mitzukicken. In all den Jugendmannschaften bis zur D-Jugend (ab der D - Jugend wird nach Geschlechtern getrennt gespielt) ragt sie heraus, spielt je nach Anforderung im Tor oder im Sturm. Das spätere Frauenteam führt sie an, vielen jungen Frauen gibt sie ein Beispiel: Denise, Bianca, Karin, Nadine, Mareike, Jasna, Katja und viele mehr machen es ihr nach. In der Blütezeit etablieren sich Wallhöfens Frauen, es gibt zwischenzeitlich zwei Teams, Aufstieg um Aufstieg bis hin zur Landesliga wird gefeiert. Sie lassen über Jahre die weniger erfolgreichen Herrenteams hinter sich. Im Kampf gegen die Benachteiligung der Frauen in diesem Sport z.B. bei der Platzwahl, bei dem Catering ("Warum gibt es bei den Herrenteams Bratwurst und Getränke und bei unserem Spiel nicht?") gibt es Fortschritte: Bei den Punktspielen werden Bratwürste angeboten.
Ein Regionalligist will Karin für sich gewinnen, doch sie bleibt dem Verein treu. Nach Rückschlägen (2 Kreuzbandrisse!) kämpft sie sich zurück und bleibt bis zu ihrem Ausscheiden im Alter von 35 Jahren Wallhöfens erfolgreichste Fußballerin. Heute kickt noch mit ihren Söhnen ("Sie sind recht talentiert."), spielt Volleyball und joggt regelmäßig im Waldstadion. 
Weitere Informationen über Karins sportliche Laufbahn findest Du unter GALERIE. Über den Mädchen- und Frauenfußball wird an anderer Stelle ausführlich berichtet.